Das Leben der Rosen

Schöne Rosen mit gesunden Blättern und reichem Blütenflor kommen nicht von selbst. Einige wenige Kenntnisse der Bedürfnisse genügen jedoch, um Rosenbeet erblühen zu lassen, um die Sie jeder beneiden wird. In diesem Abschnitt lesen Sie das Wichtigste über Blühtermine, die damit verbundenen Pflegearbeiten und die Überwinterung.

Zwei Flore hat die Rose

Im Garten blühen die Rosen, je nach Sorte, zweimal pro Jahr. Einmal im Juni/Juli und im September. Man nennt diese beiden Blühtermine, die jeweils 4-6 Wochen dauern, in der Fachsprache "Flore". Der erste Flor im Sommer ist der prächtigste, während sich die letzte Blühphase bei milder Witterung bis in den November hinein erstrecken kann.

In der gärtnerischen Produktion von Schnittblumen sind 5 Flore möglich, die mit hohem Kosten- und Energieaufwand bereits im Februar beginnen.

Die Pflegearbeiten

Neben dem üblichen Unkrautjäten stellt der Rückschnitt den größten Pflegeaufwand dar. Die richtige Durchführung ist entscheidend für den Blütenreichtum und die Wohlgestalt einer Rose. Beim Schnitt gibt es Unterschiede zwischen den Rosenklassen. Beginnen wir im Frühjahr.

Teehybriden, Polyantha- oder Floribundarosen, die größtenteils als Beetrosen verwendet werden, schneiden wir im März/April auf drei "Augen" zurück. Als Auge wird eine Blattknospe am Trieb bezeichnet. Der günstigste Zeitpunkt für diese Arbeit ist gekommen, wenn die Knospen schon ein wenig ausgetrieben haben und somit gut sichtbar sind. Strauchrosen, auch Remontant-Hybriden, Englische - und Gallische Rosen werden nicht so stark zurückgenommen. Hier beschränkt man sich darauf, der Pflanze durch den Rückschnitt einen harmonischen Aufbau zu verleihen. Bodendeckerrosen werden gar nicht zurückgeschnitten.

Weiterhin werden im Frühjahr alle abgestorbenen Triebe ausgeschnitten. Wer viele Blüten für die Vase abschneidet, muß auch noch die dadurch entstehenden Verästelungen entfernen.

Während der Flore ist es erforderlich, Blüten zu entfernen, die schon "rieseln". Die Blütenblätter bleiben oftmals auf dem Laub liegen und sind in Verbindung mit Morgentau oder Regen die ideale Brutstätte für Pilzkrankheiten.

Nach den Floren werden die Rosen nicht mehr so stark zurückgenommen, wie im Frühjahr. Bei vielen Sorten genügt es, die alten Blüten abzuschneiden und den Trieb später ein wenig ins kräftige Holz zurückzunehmen.

Die optimale Nährstoffversorgung ist ein weiteres wichtiges Thema. Welche Art von Düngemitteln jeder Einzelne einsetzt, bleibt ihm selbst überlassen.

Wer mineralischen Dünger anwenden möchte, gibt drei Düngergaben jährlich: eine nach dem Austrieb im April, die zweite nach dem ersten Flor im Juni und die letzte im August. Dabei ist darauf zu achten, daß der Dünger kein Chlorid enthält, denn Rosen sind salzempfindlich. Der Fachhändler berät gern, auch gibt es spezielle Rosendünger. Für gewöhnlich ist ein herkömmlicher "Blaukorn"-Dünger gut geeignet und auch nicht so teuer.

Organisch-mineralische Dünger bestehen meist aus tierischen Abprodukten, wie Hornspäne oder Knochenmehl, und Zuschlagstoffen. Sie sind nicht sofort wirksam, sondern müssen erst im Boden "aufgeschlossen" werden. Das bedeutet, daß man diese Dünger nicht nur aufstreut, sondern auch mit der Hacke einarbeiten muß. Solche Dünger werden nur im Frühjahr und eventuell noch einmal im Spätsommer verabreicht.

Als rein organische Dünger kommen Kompost oder gut verrotteter Stalldung in Frage, die nur im März/April um die Pflanze herum vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden.

Rosen haben tiefe Wurzeln und bekommen deshalb auch im Sommer nur selten Probleme mit der Wasserversorgung. Sie müssen nur in Hitzeperioden bei langanhaltender Dürre im Abstand von einigen Tagen durchdringend gewässert werden. Die Verdunstung des Wassers aus dem Boden kann durch eine 10cm starke Schicht aus Rindenmulch verringert werden. Diese Schicht verhindert auch das Wachstum von Samenunkräutern.

Überwinterung

Rosen sind gut winterhart, doch wird es nicht ausbleiben, daß vor allem jüngere Pflanzen durch ungünstige Witterung im Winter Schaden nehmen. Daher ist es wichtig, sie gut zu schützen.

Besonders empfindlich sind Rosen an der Veredlungsstelle, also dort, wo die Edelrose mit der Wildrose verwachsen ist. Deshalb häufelt man die Rosen vor Winterbeginn an. Anhäufeln bedeutet, daß Erde vom Beet mit einem Rechen um die Veredlungsstelle herum aufgehäuft wird. Desweiteren werden die Triebe mit Nadelreisig geschützt.

Sehr oft sieht man, daß Gartenfreunde Ihre Rosen mit Tüten oder gar Folie "einpacken". Das ist zwar gut gemeint, aber tatsächlich tut man der Pflanze keinen Gefallen damit, sondern fördert das Auftreten von Winterschäden. Unter der Tüte wird es bei Sonneneinstrahlung nämlich sehr warm und gerade im März hat die Sonne schon Kraft. Darauf folgt die Kälte der Nacht mit Frösten. Dieser Wechsel hat schon so manche Rose das Leben gekostet.

Ein besonderer Rückschnitt erfolgt vor der Winterruhe nicht, sondern wird erst im Frühjahr nach dem Austrieb durchgeführt.

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